Tag der verschwundenen Dörfer
Luckau/Wanninchen, 6. Juni 2024 – Am 16. Juni lädt das Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum zu einem Gedenktag für die „verschwundenen Dörfer“ aus den Gebieten der Tagebaue Schlabendorf-Nord und -Süd ein. Ab 11 Uhr wird eine neue Erinnerungsstätte auf dem Außengelände eröffnet. Eine Filmvorführung um 13 Uhr zeigt die zahlreichen Umsiedlungen der Menschen in den Lausitzer Braunkohlerevieren. In der anschließenden Gesprächsrunde können eigene Erfahrungen geteilt und Erinnerungen ausgetauscht werden.
Eröffnung des „Waldes der verschwundenen Orte“
Die Entwicklungen in Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen sind unmittelbar mit dem Braunkohleabbau verbunden. Wanninchen ist eines von insgesamt neun Dörfer, die in dieser Region der Kohlegewinnung weichen mussten. Lediglich ein alter Dreiseithof blieb verschont. Er beherbergt heute das Natur-Erlebniszentrum mit einem umfangreichen Außengelände. Auf ebendiesem soll künftig der „Wald der verschwundenen Orte“ dieser Zeit, den Menschen und ihrer Verluste gedenken.
Filmvorführung „Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen“
In dem Dokumentarfilm „Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen“ von Annette Dorothea Weber werden Umsiedlungsgeschichten aus den Braunkohlerevieren der Lausitz erzählt. Denn nicht nur der Mensch, auch Friedhöfe, Tiere und Dorfkulturen mussten den riesigen Baggern weichen. Die künstlerische Dokumentation fängt die Stimmung der Lausitzer ein. Dabei greift Weber in ihrem Film die Frage auf, ob Hoffnung erlernbar ist.
Mit Rebekka Schwarzbach, einer Cottbusser Klima-Aktivistin, gibt es die Möglichkeit einer offenen Gesprächsrunde im Anschluss an die 70-minütige Filmvorführung. Sie engagiert sich im Umweltverband GRÜNE LIGA und kennt die aktuelle Stimmungslage der Lausitzer zum Thema Braunkohle.
Der Programmablauf auf einen Blick
11 Uhr: Eröffnung des „Wald der verschwundenen Orte“
13 Uhr: Filmvorführung „Es kommt darauf an das Hoffen zu lernen“
10 – 17 Uhr: individuelle Rallye über das Gelände
Bildunterschrift:
PF1: Die Bergbaufolgelandschaft von oben: einst rollte hier die Grubenbahn ein und aus, um Rohkohle direkt in die Kraftwerke nach Lübbenau und Vetschau zu bringen. Dafür wurde teilweise der Schlosspark in Zinnitz abgerissen. Foto: Volker Gehrmann; Link zum druckfähigen Bild: https://sielmann.canto.global/b/NCCUP
PF2: In der Region stehen bis heute Gedenksteine, um die abgetragenen Ortschaften nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Foto: Ralf Donat; Link zum druckfähigen Bild: https://sielmann.canto.global/b/SBJQH