1988 hatte Heinz Sielmann den Film „Tiere im Schatten der Grenze“ gedreht – und der Film wurde 1989 gezeigt. Visionär hieß es am Ende des Films, dass dieses ganze Gebiet irgendwann zum Schutzgebiet für die Natur werden solle. Ein halbes Jahr nach der Ausstrahlung war die Grenze offen. 1994 kam die Idee zur Stiftung. Von Bayern bis zur Ostsee – so erhoffte es das Ehepaar Sielmann – sollte nun tatsächlich ein Naturschutzgebiet entstehen. Die Einladung nach Duderstadt folgte prompt, erinnert sich Wolfgang Nolte. So war der Auftakt zum Grünen Band gemacht. Auf dem ehemaligen Grenzstreifen mitten durch Europa zieht sich das Grüne Band in Deutschland etwa 1.400 km, erklärt Dr. Heiko Schumacher. Biotope wie beispielsweise Feuchtlandschaften oder offene Landschaften, aber auch neue Bewaldung sind entstanden. Dazu waren allerdings einige Anstrengungen nötig.
Die menschenverachtende Grenze, so Wolfgang Nolte, erforderte Zukunftsvisionen der Sielmann Stiftung gemeinsam mit dem Grenzübergang Duderstadt-Worbis. Teile der alten Anlage mussten gerettet werden, um mahnend auch künftige Generationen zu informieren. Hunderttausend Besucher kommen jedes Jahr in die Ausstellung im Grenzlandmuseum im Eichsfeld. NDR 1 Niedersachsen wird am kommenden Sonnabend, 09.11., von 10 bis 15 Uhr von dort senden. Über das Grüne Band kann man heute etwa 6 km vom Museum aus zur Sielmann Stiftung wandern – über ehemaliges Grenzgebiet BRD/DDR – durch das Eichsfeld, die „Toskana des Nordens“, sagt Wolfgang Nolte.