Grenzsteine, Stacheldraht, Kolonnenweg sowie seltene Tier- und Pflanzenarten Heinz Sielmann Stiftung schreibt Schülerwettbewerb „Spurensuche am Grünen Band" aus

<b>Duderstadt</b>. Ganze 50 Jahre nach dem Mauerbau und der Errichtung der Grenzsicherungsanlagen zwischen Ost- und Westdeutschland hat sich der ehemalige Todesstreifen nach der Wende zu einer Lebenslinie entwickelt. Das Grüne Band ist jetzt ein einzigartiges Rückzugsgebiet für die Natur und führt zudem auf beiden Seiten die Menschen wieder zusammen.

So wie sich 1988 der bekannte Naturfilmer Prof. Heinz Sielmann entlang der innerdeutschen Grenze mit der Kamera auf die Suche nach den „Tieren im Schatten der Grenze“ begab und dort eine überraschende Artenvielfalt entdeckte, können dort auch heute noch spannende Entdeckungen gemacht werden: Neben dem Vorkommen bedrohter Tier- und Pflanzenarten lassen sich viele Zeugnisse und Zeugen finden, die an die innerdeutsche Teilung erinnern.

Anlässlich des historischen Datums der innerdeutschen Teilung vor 50 Jahren ruft die Heinz Sielmann Stiftung jetzt zu einem bundesweiten Schülerwettbewerb auf. Sein Thema ist das Grüne Band als historisches und ökologisches Zeugnis aus Sicht der Kinder und Jugendlichen, die nach der Wende geboren wurden. „Der Wettbewerb soll dazu beitragen, die jüngere Generation, welche die deutsche Teilung nicht mehr miterlebt hat, für die Themen Natur- und Artenschutz in Verbindung mit der deutschen Vergangenheit zu sensibilisieren. Das Grüne Band ist auch ein wichtiges Mahnmal für die jüngere deutsche Geschichte“, so Michael Spielmann, Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung.

Bis zum 15. Oktober 2011 sind Schüler der Klassen 5 bis 13 aus dem gesamten Bundesgebiet aufgefordert, sich auf Spurensuche am Grünen Band zu begeben. Das kann zum einen durch eine Dokumentation direkt am Grünen Band erfolgen, z.B. durch die Sammlung von Grenzgeschichten oder das Fotografieren und Filmen von Spuren, die der deutsch-deutsche Grenzverlauf hinterlassen hat. Zum anderen können aber auch Ideen vorgestellt werden, wie sich das Grüne Band zukünftig entfalten sollte oder welche unterschiedliche Bedeutung das Grüne Band für die Menschen in den Regionen hat.

Die Beiträge zum Schülerwettbewerb können in unterschiedlicher Form eingereicht werden, in Textform, als Fotoserien oder Filmarbeiten, Plastiken, Theaterstücke, Spiele oder digitale Präsentationen.

Die Teilnahmebedingungen und der Anmeldebogen stehen unter www.sielmann-stiftung.de zum Download bereit. Die Preisgelder von jeweils 500 Euro werden von der Sparkasse Duderstadt gestiftet.

Hintergrund Grünes Band
Als Grünes Band bezeichnet man den etwa 50 bis 200 Meter breiten und rund 1.400 Kilometer langen Streifen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Nahezu ungestört vom Menschen konnten sich hier während der jahrzehntelangen Teilung in Ost und West Refugien für hunderte bedrohter Arten entwickeln und erhalten. Nach dem Fall der Mauer entstand auf Initiative des BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) die Idee des Grünen Bandes, das den ehemaligen Todesstreifen als grüne Lebensader erhalten sollte. Seit 2003 engagiert sich die Heinz Sielmann Stiftung für das 130 Kilometer lange Teilstück Grünes Band Eichsfeld-Werratal zwischen den Nationalparks Harz im Norden und Hainich im Süden. Als Biotopverbund ist das 31.300 Hektar große Projektgebiet Rückzugsareal für mehr als 340 bundesweit gefährdete Tier- und Pflanzenarten, dessen Erhalt sich die Stiftung zum Ziel gesetzt hat.


Hintergrund Heinz Sielmann Stiftung
Die Heinz Sielmann Stiftung wurde 1994 von dem Tierfilmer Heinz Sielmann und seiner Frau Inge Sielmann gegründet. Die Stiftung sichert unter anderem große Gebiete in Deutschland durch Ankauf für den Natur- und Artenschutz. Diese „Sielmanns Naturlandschaften" sind ein bedeutender Beitrag zur Bewahrung des Nationalen Naturerbes in Deutschland. Ein weiteres wesentliches Ziel der Heinz Sielmann Stiftung ist es, vor allem Kinder und Jugendliche durch persönliches Erleben an einen positiven Umgang mit der Natur heranzuführen und sie mit Umweltbildungsangeboten zu ihrem Schutz zu motivieren. Darüber hinaus pflegt die Stiftung das Heinz Sielmann Filmarchiv.

Weitere Informationen zur Heinz Sielmann Stiftung und zum Wettbewerb unter: www.sielmann-stiftung.de

Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.

Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.