Ab Oktober treffen die ersten Wintergäste in Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen ein. Saat- und Bläßgänse kommen aus dem Norden Europas (Taiga/Tundra) in unsere Region, um zu rasten oder gar zu überwintern. Sie lösen unsere Graugänse ab, die zwar hier brüten, den Winter jedoch überwiegend im milderen Südeuropa verbringen. Die beiden Arten lassen sich gut voneinander unterscheiden. Bläßgänse sind mit einer Größe zwischen 64 und 78 Zentimeter wesentlich kleiner als ihre Kollegen aus der Taiga. Saatgänse können bis zu 88 Zentimeter groß werden. Auch die schwarze Bauchbänderung (Federkleid adulter Tiere) der Bläßgänse unterscheidet sie deutlich vom Federkleid der Saatgänse. Anfangs teilen sie sich Futter- und Schlafplätze mit den Kranichen. Spätestens im November brechen die letzten „Vögel des Glücks“ gen Süden auf. In dieser Zeit kommen immer mehr Singschwäne hinzu. Auch sie nutzen die störungsarmen Naturschutgebiete im und um den Schlabendorfer See sowie den Borcheltsbusch.
Januar bis Februar: beste Zeit für Singschwan-Beobachtungen:
Mehrere Hundert Singschwäne sind im Winter zu beobachten. Sie kommen aus dem hohen Norden Skandinaviens und dem Baltikum, wo sie in weitläufigen Mooren und an Seeufern brüten. Seit einigen Jahren brüten sogar einige Singschwanpaare in unserer Region. Die meisten Singschwäne sind Anfang Januar bis Mitte Februar zu beobachten. Vor allem die großen Bergbauseen bieten ihnen störungsfreie Übernachtungsplätze, die sie sich oft mit mehreren Hundert Höckerschwänen teilen. Bleiben die Winter mild, starten die Singschwäne ab Mitte Februar wieder Richtung Norden in ihre Brutreviere. Frieren die großen Seen jedoch vollständig zu, wandern sie zunächst weiter Richtung Süd und Südwest. Schon ab Februar beginnt die Balz mit lautstarken Tänzen. Oft steckt das Balzverhalten mehrere Tiere an. So kommt es zu einer besonders beeindruckenden Gruppenbalz, wobei ihre lauten trompetenden Rufe weithin hörbar sind.